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Neues 3D-Bildgebungstool revolutioniert die Diagnose des metabolischen Syndroms

Die Mayo Clinic hat in Zusammenarbeit mit innovativer KI-Technologie und einem fortschrittlichen 3D-Körperscanner, ursprünglich für die Modeindustrie entwickelt, einen neuen Ansatz zur präzisen Diagnose des metabolischen Syndroms entwickelt. Diese Technologie bietet eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Methoden wie dem Body-Mass-Index (BMI) oder dem Taille-Hüft-Verhältnis. Die Ergebnisse dieser Forschung wurden kürzlich im European Heart Journal – Digital Health veröffentlicht.

Was ist das metabolische Syndrom?

Das metabolische Syndrom ist eine Kombination von Gesundheitsproblemen, die schwerwiegende Folgen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes verursachen können. In den USA betrifft es über ein Drittel der Bevölkerung, weltweit etwa ein Viertel. Die Diagnose erfolgt, wenn mindestens drei der folgenden fünf Kriterien erfüllt sind:

  • Abdominale Fettleibigkeit
  • Bluthochdruck
  • Erhöhte Triglyceridwerte
  • Niedriges HDL-Cholesterin
  • Hoher Nüchternblutzucker

Obwohl diese Parameter bekannt sind, gibt es keine einheitlichen Screening-Strategien, da viele Messmethoden ungenau oder schwer reproduzierbar sind.

3D-Körperscanner und KI: Ein neuer Ansatz

Die Forscher der Mayo Clinic haben ein KI-Modell entwickelt und an 1.280 Freiwilligen getestet, die umfassenden klinischen Untersuchungen unterzogen wurden. Ein weiterer Test mit 133 Freiwilligen nutzte Bilder, die mit einer mobilen App namens myBVI aufgenommen wurden. Diese KI-gestützte Technologie kombiniert:

  • 3D-Bildgebung zur Erfassung von Körpervolumen und -formen.
  • Standardisierte Bluttests und Körpermessungen.
  • Algorithmische Analysen, die speziell an der Mayo Clinic entwickelt wurden.

Das Modell identifiziert mit hoher Genauigkeit Personen mit metabolischem Syndrom sowie den Schweregrad der Erkrankung.

Warum ist dieser Ansatz bahnbrechend?

Herkömmliche Methoden wie BMI oder Bioimpedanzwaagen sind oft ungenau. Sie berücksichtigen nicht, dass Menschen mit einem ähnlichen BMI völlig unterschiedliche Körperzusammensetzungen haben können. Die neue Technologie hingegen misst präzise das Volumen in kritischen Körperregionen, insbesondere im Bauchbereich, wo sich gefährliches viszerales Fett ansammelt.

Laut Dr. Francisco Lopez-Jimenez, Direktor der Präventivkardiologie an der Mayo Clinic, bietet die 3D-Bildgebung eine wiederholbare und zuverlässige Methode, die genaue Informationen über Körpervolumen und -form liefert:

„Die Scans messen nicht nur ungesundes Fett in Bauch und Brust, sondern auch das Volumen von Hüften, Gesäß und Beinen – ein Indikator für Muskelmasse und gesundes Fett.“

Die Technologie eignet sich sowohl für große, stationäre Scanner als auch für mobile Apps, was sie vielseitig und zugänglich macht.

Vorteile für Patienten

Das metabolische Syndrom verursacht nicht nur körperliche Beschwerden, sondern auch langfristige Gesundheitsprobleme wie:

  • Diabetes
  • Kognitive Erkrankungen
  • Lebererkrankungen

Durch die präzise Erfassung von Risikofaktoren können Ärzte und Patienten frühzeitig Maßnahmen ergreifen. So lassen sich individuelle Behandlungspläne erstellen, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Patienten abgestimmt sind.

Ausblick: Mehr Diversität und breitere Anwendung

Die nächste Phase der Forschung wird sich auf eine größere und vielfältigere Probandengruppe konzentrieren. Ziel ist es, die Technologie weiter zu validieren und für eine breitere Anwendung zugänglich zu machen.

Die Mayo Clinic plant, Einnahmen aus dieser Technologie zur Unterstützung ihrer gemeinnützigen Mission in Patientenversorgung, Bildung und Forschung zu verwenden.

Fazit

Das neue 3D-Bildgebungstool stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Prävention und Diagnose des metabolischen Syndroms dar. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und präzisen Körpermessungen können Ärzte und Patienten zukünftig besser zusammenarbeiten, um Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und zu reduzieren.

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